Gemeinsam für eine gute KiTa: Personalausstattung und Bedarfsplanung standen im Zentrum der ersten Informationsveranstaltung des Kreiselternausschusses Germersheim

Welche Änderungen bringt das neue KiTa-Gesetz mit sich? Was ist das Sozialraumbudget? Wie können profilergänzende Kräfte den KiTa-Alltag bereichern? Und wie funktioniert Bedarfsermittlung? Diesen und weiteren Fragen widmete sich die digitale Informationsveranstaltung am 24. Juni 2021, zu der alle Interessierten des Landkreises eingeladen waren.

Einleitend stellte der KEA Germersheim sich und seine Arbeit vor, denn seit dessen Gründung im März ist einiges passiert. So steht der KEA in Kontakt mit den Elternausschüssen und dem Jugendamt, hat an der Jugendhilfeausschusssitzung teilgenommen und seinen eigenen Newsletter veröffentlicht. „Wir haben schon viel erreicht und unser Netzwerk aufgebaut. Fertig sind wir noch lange nicht.“, so eine der Sprecherinnen. Aktuell arbeitet der KEA an einer Homepage und plant ein Gespräch mit dem Kinderschutzbund. Vorgesehen sind außerdem die Zusammenarbeit mit anderen Kreis-/Stadtelternausschüssen, die Erstellung von KiTa-Profilen sowie weitere Informationsveranstaltungen.

Im Anschluss referierte Beata Kosno-Müller, Schulungs- und Beratungsbeauftragte des KEA Rhein-Hunsrück-Kreis und stellvertretende Vorsitzende des LEA Rheinland-Pfalz, zum Thema Personalausstattung und Bedarfsplanung.

TREFFEN ZWISCHEN KREISELTERNAUSSCHUSS (KEA) GERMERSHEIM UND MITGLIEDERN DES LANDTAGS ERFOLGT

Dr. Katrin Rehak-Nitsche (SPD) und Martin Brandl (CDU) hatten sich Austausch gewünscht

Bezugnehmend auf das Vorstellungsschreiben des KEA GER hatten beide Landtagsabgeordnete darum gebeten, mit dem neugewählten Elterngremium in den Dialog kommen zu können. Am 20.Mai 2021 fand daher eine Videokonferenz statt.

„Jede:r kommt einmal neu in die Kita“, fasste Dr. Katrin Rehak-Nitsche die Situation der Eltern sehr treffend zusammen. „Mit dem ersten Kind stünden alle Eltern zum ersten Mal in einer Kita“ und müssen sich mit den Abläufen dort und der Fremdbetreuung auseinandersetzen. Dies kann gerade unter sich ständig ändernden Corona-Bedingungen eine Herausforderung sein.

Der KEA GER möchte hier Transparenz schaffen, Informationen verteilen und den Eltern, Erzieher:innen, Leitungen, Träger:innen eine Plattform zum Austausch bieten. Vor allem kreative, erfolgreiche, sehr individuelle Umsetzungen der Corona-Vorgaben könnten durch einen lebendigen Austausch für alle Interessierten zugänglich gemacht werden. „Man könnte Konzepte aus anderen Kitas übernehmen. Es muss ja nicht jede:r das Rad neu erfinden, wenn es irgendwo schon eine gut funktionierende Lösung gibt“, findet Sarah Herfurth, eine der vier Sprecherinnen des KEA GER.

Martin Brandl liegen Bildungsthemen sehr am Herzen, weil er sich selbst dafür interessiert und damit identifiziert. Er hat drei Kinder im Grundschulalter. Die Kita-Welt habe er bei seinen Besuchen vor Ort als „sehr, sehr bunt“ erlebt. Rehak-Nitsche pflichtete bei und wünscht sich auch auf Trägerebene mehr Austausch. „Die allermeisten Menschen wollen das Beste für ihre Kinder. Das Verständnis, was das Beste ist, ist sehr unterschiedlich. Die Vorstellungen zusammenzubringen, ist eine wichtige Aufgabe.“ Sie freut sich über eine lebendige Elternschaft: „Elternaufklärung ist wichtig und gut“, weiß die Mutter zweier Kinder, eines davon im Kita-Alter.

Den Wunsch des KEAs, über Hospitationen in verschiedenen Kitas einen Eindruck der Situationen vor Ort zu gewinnen, unterstützt Brandl voll und ganz. Er bot Hilfestellung zum Thema Konzepte an.

Beide Landtagsabgeordnete wünschten sich eine Fortsetzung des Dialogs und sicherten Unterstützung zu.

Erstes digitales Treffen zwischen Kreiselternausschuss (KEA) Germersheim und Lokalpolitik erfolgt Erster Kreisbeigeordneter im Landkreis Germersheim begrüßt Dialog und regen Austausch

„Es ist wichtig, in den Dialog zu kommen und Herausforderungen gemeinsam anzugehen“, äußerte Christoph Buttweiler, Erster Kreisbeigeordneter, beim digitalen Treffen am 10. Mai. Der neu gegründete KEA hatte dazu eingeladen, um sich über gemeinsame Berührungspunkte auszutauschen.

Austausch mit Eltern im Fokus

Tine Reisert, eine Sprecherin des KEA, informierte über geplante Projekte. Besonders wichtig sei der Austausch mit den Eltern und Erzieher:innen, die Vernetzung der Elternausschüsse und die notwendige Transparenz. „Wir wollen schauen, welche Sorgen und Wünsche die Eltern haben“, erklärte Julia Stock, ebenfalls Sprecherin des KEA. Buttweiler begrüßte dieses Engagement: „Wichtig ist, dass der Zugang zu den Eltern gelingt – dafür ist diese Initiative so viel wert.“

Neue Arbeitsgruppe Bildung im KEA gegründet

Diese AG Bildung soll u. a. die Themen Elternaufklärung, Bildung und gesunde Ernährung in Kitas behandeln. Buttweiler bestätigte den Eindruck, dass die Anforderungen an die Erzieher:innen steigen: „Der Alltag in einer Kita ist heute von einer starken Arbeitsverdichtung geprägt.“ Er begrüßte das Interesse des KEA, durch Hospitationen in Kitas einen Überblick über die Betriebskonzepte und deren Vor- und Nachteile zu gewinnen.

Dialog wird fortgesetzt

Buttweiler bot dem KEA an weitere Gespräche bzgl. kritischer Themen zu führen. „Wir sehen unsere Ideen bestärkt“, so Reisert stellvertretend. „Wir freuen uns über das Angebot und wünschen uns einen regelmäßigen Austausch.“